Die Wallheckenlandschaften der ostfriesischen Geest sind in vielfacher Weise bedroht. Trotz eindeutiger gesetzlicher Unterschutzstellung nach § 33 Nds. Naturschutzgesetz gibt es zahllose Ausnahmeregelungen. Im Rahmen von Flurbereinigung, Verkehrswegebau und Errichtung von Neubausiedlungen und Industriegebieten wurden in den vergangenen Jahrzehnten viele hundert Kilometer Wallhecken vernichtet.
Im Nordosten des Stadtgebiets Leer, in Logaerfeld, fand nun ein extremes Beispiel in der Umgehung des Wallheckenschutzes statt. Ohne erkennbares städtebauliches Konzept sollte ein Neubaugebiet in einem bis dahin ungestörten Wallheckengebiet erschlossen werden. Erste Bürgerproteste wurden laut, als erkennbar wurde, dass eine große Koalition aus Politik und Verwaltung berechtigte Einwände gegen diese Planungen nicht einmal nur Kenntnis nahm, sondern dass hier offensichtlich ausschließlich den Interessen eines einzelnen „Investors“ gefolgt wurde.
Die Aktivitäten der damaligen Bürgerinitiative führten zwar in einer spektakulären Ratssitzung bei der Abstimmung zur Ablehnung der Planungen, jedoch wurde den aufbegehrenden Bürgerinnen und Bürgern das Leben fortan nicht leicht gemacht. So gab es Repressalien am Arbeitsplatz, Druck von Kunden bei Geschäftsinhabern und Boykottaufrufe gegen Freiberufler. Diese Maßnahmen hatten im Jahre 2000 dazu geführt, dass zu den monatlichen Versammlungen zuletzt nicht einmal mehr 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen waren. Die Neuvorlage der Pläne seitens der damaligen Stadtverwaltung nach weniger als einem Jahr konnten die verbliebenen Aktivisten jedoch erfolgreich dazu nutzen, eine Bürgerbewegung, wie sie seit der Rettungsinitiative zur Altstadt Leers in den siebziger Jahren nicht mehr vorgekommen war, anzuschieben.
Allein auf der entscheidenden Bauausschuss-Sitzung fanden sich über 70 interessierte und protestierende Zuhörerinnen und Zuhörer ein. Der massive Bürgerprotest führte dazu, dass die vorgesehenen Planungen von der Tagesordnung einer Ratssitzung genommen wurden. Die Gründung eines Vereins war die logische Konsequenz aus den vorangegangenen Ereignissen. Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit gründete sich der Verein im Festsaal der Evenburg zu Loga am 28. November 2001 mit 80(!) Erst-Mitgliedern. Bis zum April 2004 ist die Zahl auf 370 Mitglieder angewachsen, im April 2006 hat die Schutzgemeinschaft annähernd 500 und verzeichnet bis heute, also 2018, sogar über 600 Mitglieder. Der Verein sieht seine Aufgabe darin, sich für den Erhalt der Wallhecken insbesondere im Stadtgebiet von Leer einzusetzen und darüber hinaus Bürger und Bürgervereine außerhalb der Stadtgrenzen zu unterstützen.
Überdies verfolgt die Schutzgemeinschaft in Kooperation mit den Ämtern der Stadt und des Landkreises das Ziel, stark degenerierte und verschwundene Wallhecken wiederherzustellen. Bei diesen Vorhaben legt der Verein besonderen Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit Landwirten und Grundstückseigentümern. Eine der vorrangigsten Aufgaben ist es, Wallheckenpflegemaßnahmen als gesamt-gesellschaftliche Verantwortung zu vermitteln.
Im Nordosten des Stadtgebiets Leer, in Logaerfeld, fand nun ein extremes Beispiel in der Umgebung des Wallheckenschutzes statt. Ohne erkennbares städtebauliches Konzept sollte ein Neubaugebiet in einem bis dahin ungestörten Wallheckengebiet erschlossen werden. Erste Bürgerproteste wurden laut, als erkennbar wurde, dass eine große Koalition aus Politik und Verwaltung berechtigte Einwände gegen diese Planungen nicht einmal nur Kenntnis nahm, sondern dass hier offensichtlich ausschließlich den Interessen eines einzelnen „Investors“ gefolgt wurde.